Wenn man einmal überlegt, an welchen Stellen man in Unternehmen GIS findet, fallen den Lesern, die mit GIS zu tun haben, sicher eine Menge ein. Ist ein GIS einmal in die IT-Landschaft integriert, kann dieses seine Informationen in viele andere Applikationen, angefangen bei Tabellenkalkulationen oder externe Datenbanksysteme weitergeben.
Aber wie sieht es denn im Alltag aus? Ich bin mir sicher, fast jeder hat im Alltag mit irgendeiner Form eines GIS zu tun. Manchmal aktiv, manchmal passiv. Fangen wir doch einmal an zu suchen. Sie werden sehen, dass Sie sich in der einen oder anderen Situation wiederfinden werden, ohne dass es Ihnen bisher vielleicht bewusst war.
In den letzten Monaten bin ich im meinem bevorzugten Baumarkt öfter an der Kasse nach meiner Postleitzahl (PLZ) gefragt worden. Eines der einfachsten Mittel, um Basisdaten für Geomarketing zu sammeln. Anonyme Daten dienen dazu, den Einzugsbereich des Marktes abzuschätzen, um gezielter Werbeprospekte versenden zu können. Die Schlüsse , die der einzelne Markt daraus zieht, können unterschiedlich sein. Man kann einen Soll-Ist-Vergleich anstellen, indem man die PLZ-Bereiche betrachtet, aus denen die Kunden kommen und diesen vergleicht, mit dem PLZ-Bereich, den man gerne versorgen möchte. Durch gezieltes Bewerben der schwachen Bereiche, kann der betreffende Markt jetzt versuchen, vermehrt die Kunden dort zu erreichen. Wenn dem Markt oder der Kette soziografische Daten vorliegen, könnte dieser versuchen besonders kaufstarke Bereiche vornehmlich zu erreichen. Diese Analysen kann man bis in nahezu beliebige Detailstufen verfeinern. Dies ist ein Bespiel für den passiven Kontakt mit einem GIS.
Juli 26, 2010 um 3:18 pm |
Ist nicht auch das Bezahlen mit der EC-Karte eine Art Erhebung von Kundendaten für eine spätere Marktanalyse? (Daten werden anonymisiert für Hochrechnungen verwendet und zur Berechnung z.B. von Lebensstil-Typen herangezogen.)
Also quasi ein indirekter Kontakt mit GIS.
Juli 27, 2010 um 7:09 am |
Zunächst Danke für den Kommentar.
Daten können jederzeit unter Einhaltung des Datenschutzgesetzes erhoben werden. Ein Unternehmen kann sich das auch bei der EC-Zahlung zunutzen machen. Mit jeder Information, die ich georeferenzieren kann, ist es letztendlich möglich ein GIS aufzubauen. Man kann hierzu eine „große“ Software nutzen, oder eine einfache Datensammlung, die man z. B. mit OpenLayers oder in Google Maps in eine Karte blendet. In beiden Fällen würde ich von einem GIS sprechen. Der Unterschied eines GIS zu einer üblichen Datensammlung ist, nach meinem Verständnis, dann gegeben, wenn ich mich nicht nur in Datentabellen bewege, sondern die Daten auch in einer Karte darstellen kann.